2021 // Jungle Cruise

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Sponskonaut
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2021 // Jungle Cruise

Beitrag von Sponskonaut »

Nun habe ich ihn mir auch endlich mal auf Disney+ "Jungle Cruise" angeschaut und muss sagen, dass er wirklich ganz okay war. Für die seichte Samstagabendunterhaltung ein ganz netter Abenteuerfilm.


  Handlung
1916 während des 1. Weltkriegs will Botanikerin Lily Houghton (Emily Blunt) mit ihrem Bruder McGregor (Jack Whitehall) auf eine besondere MIssion gehen: Mitten im Dschungel auf dem Amazonas soll ein sagenumwobener Baum stehen, dessen Blüten Heilkräfte haben. Doch viele Forscher sind bisher daran gescheitert, die Pflanze zu finden. Für ihre MIssion heuert Lily den Skipper Frank (Dwayne Johnson) an – und es entspinnt sich ein Abenteuer, das eine Menge Geheimnisse offenbart.

Ich muss ja erst mal zugeben, dass ich die Besetzung wirklich mag. Emily Blunt ist für mich ohnehin eine talentierte Darstellerin, und ja, ich kann auch den üblichen "The Rock"-Filmen was abgewinnen. Zumindest kann man sagen, dass der Kerl für recht solide Blockbuster-Unterhaltung steht. Ich habe zwar noch nicht alles von ihm gesehen, aber so brachiale Actioner oder Katastrophenfilme wie "Skyscraper" oder "San Andreas" kann ich mir gut und gerne ab und zu anschauen. Und was Abenteuerfilme angeht (wenn man sie mal diesem Genre zuordnen will), hat Dwayne Johnson beispielsweise mit den beiden "Jumanji"-Filmen auch schon was in der Vita stehen.

Übrigens ist Paul Giamatti auch mit von der Partie, allerdings sieht man ihn nur am Anfang, im weiteren Verlauf der Geschichte spielt seine Figur dann keine Rolle mehr – leider, denn ich mag den Darsteller wirklich sehr. Ich muss aber auch sagen, dass ich den ganzen Film über das Gefühl hatte, dass die Besetzung irgendwie nur "auf halber Kraft" spielt und fast schon unterfordert ist. Wenn ich spüre, dass Schauspieler eigentlich mehr könnten, es aber nicht zeigen können, weil es der Film oder das Drehbuch nicht zulässt, ist das für mich immer schon so ein kleiner Wermutstropfen.

Was die Effekte angeht, war es für mich streckenweise echt ein bisschen zu viel CGI – allerdings hatte ich hier nichts anderes erwartet, auch wenn es schön gewesen wäre, in so einem Film noch viel mehr Handgemachtes zu sehen. Aber alles in allem war der Einsatz dieser Technik in dem Maße für mich okay. Zumindest für die leichte Abendunterhaltung am heimischen Fernseher. Wäre ich für den Film ins Kino gegangen, hätte ich mich wahrscheinlich eher darüber geärgert. Aber wie gesagt, letztlich war es für mich tatsächlich annehmbar.

Was bei Disney mittlerweile auch nicht fehlen darf, sind so ein paar politisch korrekte Referenzen. Da wurde z.B. der Charakter von McGregor genutzt, um sich in Sachen sexueller Identität zu positionieren, die Figur von Emily Blunt steht für die "Powerfrau", und dann gab es zum Schluss noch einen Seitenhieb auf die berühmten "alten weißen Männer". Klar, das zu verwursten ist absolut legitim. Aber ich muss das auch nicht immer und immer wieder in Filmen derart zelebriert sehen, zumal ich finde, dass all das doch schon lange in unserer Gesellschaft angekommen ist. Und seien wir ehrlich: Oft wirken diese Erwähnungen (ob nun in der Kunst, im Sport oder in der Politik) doch eher wie Zugeständnisse, um sich in der heutigen Zeit nicht angreifbar zu machen. "Eternals" ist da so ein Musterbeispiel, von dem ich hoffe, dass es nicht stellvertretend für das steht, was uns von den nachkommenden Generationen an Filmschaffenden in Zukunft noch öfter serviert wird...

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Wie auch immer: Insgesamt fand ich "Jungle Cruise" tatsächlich ganz unterhaltsam – eben ein relativ solide inszenierter Abenteuerfilm, wie man ihn nach heutigen Maßstäben erwarten kann. Allerdings empfand ich ihn mit 127 Minuten und für das, was er erzählt, ein bisschen zu lang. Die Geschichte hätte man durchaus etwas straffen können. Außerdem kann ich den anderen Filmen von Regisseur Jaume-Collet Serra wesentlich mehr abgewinnen. Wer den Filmemacher kennt, weiß sicherlich, dass er schon einige Streifen mit Liam Neeson gemacht hat – und die alle im Action-Genre. Da finde ich den Regisseur tatsächlich wesentlich besser aufgehoben. Wie gesagt, man kann sich "Jungle Cruise" durchaus mal anschauen, sollte aber auch nicht das große Feuerwerk erwarten. Zumal ich ihn mir auch eine ganze Spur witziger und frecher erhofft hatte, so wie es die "Jumanji"-Neuauflagen ja auch geschafft haben.

Meine Wertung: [popcorn] [popcorn] [popcorn] von 5 Popcorn-Portionen (wobei ich eher noch ein bisschen abziehen und 2,5 sagen würde, aber ich bin heute gut gelaunt)
"A man is rich in proportion to the number of things which he can afford to let alone.”
- Henry David Thoreau
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