2022 // The Adam Project

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2022 // The Adam Project

Beitrag von Sponskonaut »

Nun habe ich mir endlich mal die Netflix-Produktion "The Adam Project" angeschaut und will meine Meinung dazu kundtun. Ich hatte tatsächlich nur am Rande von dem Sci-Fi-Film gehört, mich damit auch nicht weiter beschäftigt und wusste dementsprechend überhaupt nicht, was mich erwartet. Soll heißen, dass ich vollkommen unbefangen an den Streifen herangegangen bin.


  Handlung
Teenager Adam Reed (Walker Scobell) ist nicht nur recht clever, sondern auch vorlaut und deswegen ein Prügelknabe. Doch der Junge ist auch wegen eines traurigen Erlebnisses so durch den Wind – denn er hat vor einem Jahr seinen Vater Louis (Mark Ruffalo) verloren und lebt seitdem alleine mit seiner Mutter. Eines Tages macht der Teenager eine unglaubliche Entdeckung in seiner Garage – sich selbst als Erwachsener in Gestalt des Kampfpilots Adam (Ryan Reynolds). Doch das ältere Ich ist nicht ohne Grund dort: Denn der markige Pilot befindet sich auf einer geheimen Mission durch die Zeit.
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So weit zur Handlung. Regie hat Shawn Levy ("Free Guy", "Nachts im Museum"-Reihe) geführt, der offensichtlich schon Erfahrung mit fantastischen und fantasievollen Geschichten hat. Das Drehbuch stammt übrigens von Schriftsteller Jonathan Tropper, von dem ich gar nicht wusste, dass der auch Drehbücher schreibt, von dem ich aber auch schon Romane gelesen habe. Die Komödie "Sieben verdammt lange Tage" ist beispielsweise eine Tropper-Adaption, noch besser gefallen hat mir aber "Mein fast perfektes Leben". Der Amerikaner schreibt im Grunde "Pop-Literatur" im Stil britischer Autoren wie Nick Hornby oder Mike Gayle und versteht sich einfach in tragikomischen Stoffen.

Tatsächlich bietet auch "The Adam Project" eine recht sympathische Mischung aus Humor und Drama, wobei für meinen Geschmack dieser typische Ryan-Reynolds-Humor mal wieder überstrapaziert wurde. Ihr wisst schon, diese flapsige Situationskomik mit Reynolds ureigener Art. Darüber hinaus gibt es aber auch einige emotionale Momente, wenn es um die Vater-Sohn-Beziehung geht. Allerdings wird dieser Aspekt (wohl dem Genre geschuldet) eher oberflächlich abgearbeitet, auch wenn ich von der einen oder anderen Szene tatsächlich ein bisschen zu Tränen gerührt war. Erinnert hat mich das Ganze an "The Kid – Image ist alles". In der Fantasy-Komödie von 2000 trifft Bruce Willis als Erwachsener mittleren Alters auf sein achtjähriges Alter Ego – und muss sich seiner Vergangenheit stellen. Wie sich die beiden Adams kabbeln, hat mich sofort an "The Kid" erinnert, wobei ich Letzteren noch wesentlich sympathischer und herzerwärmender fand. Wobei ich denke, dass dieser Aspekt aufgrund des Genres in "The Adam Project" ein bisschen zu kurz kommt.

Mir persönlich hat der Sci-Fi-Film tatsächlich Spaß gemacht, zumal ich die Darsteller mag, auch wenn ich bei Stars wie Mark Ruffalo und Catherine Keener permanent das Gefühl hatte, dass sie mehr oder weniger auf halber Kraft spielen. Übrigens hat man bei der jüngeren Version von Keeners Figur Maya Sorian deutlich gesehen, dass sie per CGI verjüngt wurde. Dieselbe Methode hat man ja schon in Martin Scorseses Netflix-Produktion "The Irishman" bewundern dürfen, wo es schon auffiel, wenn man genauer hingeguckt hat. Im Fall von Catherine Keener empfand ich es tatsächlich als noch offensichtlicher.

Letztlich ist "The Adam Project" ein recht unterhaltsames Sci-Fi-Abenteuer, das mit ein paar soliden Effekten und Action-Sequenzen überzeugt, aber dummerweise aus der Zeitreise-Thematik nicht wirklich etwas Raffiniertes macht. Das heißt, großes Grübeln und Rätselraten verlangt der Netflix-Film dem Publikum nicht ab, stattdessen steht das spaßige Abenteuer im Vordergrund – das allem Anschein nach als Familienfilm angedacht ist, wie auch die FSK-Freigabe ab 0 Jahren verdeutlicht. Auch wenn ich denke, dass ich den Film (wie die meisten hauseigenen Outputs von Netflix) innerhalb kürzester Zeit vergessen haben werde, hatte ich doch irgendwie meinen Spaß daran. Zusammengefasst: nette Abend- oder Sonntagsunterhaltung, nicht mehr und nicht weniger.

Meine Wertung: [popcorn] [popcorn] [popcorn] von 5 Popcorn-Portionen
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Re: 2022 // The Adam Project

Beitrag von MartyMcFly »

Ich habe mir den Film vor ein paar Monaten angeschaut, aufgrund eines empfehlenswerten Kommentars in meiner Tageszeitung.
Herausragend ist er mir zwar nicht hängen geblieben (weil sonst hätte ich es im Hinterkopf gehabt, hier mal davon zu schreiben) und ich musste jetzt echt nachdenken, wie der Film so war. Aber wie du geschrieben hast, war es ein spaßiges, pfiffiges, nettes Zeitreiseabenteuer und wo es voll nett war Jennifer Garner und Mark Ruffalo wieder zusammenzusehen, die ja in "30 über Nacht" ebenfalls zusammen in einer Art Zeitreisefilm dabei waren.
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Re: 2022 // The Adam Project

Beitrag von Sponskonaut »

MartyMcFly hat geschrieben: Fr 5. Aug 2022, 00:29 Herausragend ist er mir zwar nicht hängen geblieben (weil sonst hätte ich es im Hinterkopf gehabt, hier mal davon zu schreiben) und ich musste jetzt echt nachdenken, wie der Film so war.
Das ist genau das Problem bei so ziemlich allen Netflix-Produktionen: Sie sind irgendwie ganz spaßig, irgendwo bei "ganz okay" einzuordnen, aber das war es dann auch schon. Es bleibt nicht wirklich was hängen. Ich habe da gerade noch einen anderen Netflix-Film im Kopf, auf den diese Beschreibung auch 1:1 zutrifft – kann mich aber weder an den Titel noch an größere Teile des Films erinnern. Habe nur noch ein paar einzelne Bilder im Kopf. Das ist schon irgendwie bezeichnend.

Aber wie schon gesagt, zumindest für die seichte Abendunterhaltung reichen diese Produktionen aus, und manchmal ist es ja genau das, was man sucht. Jedenfalls geht es mir momentan so, dass ich gar keine Lust auf irgendwelche tiefgründigen Filme habe.
Aber wie du geschrieben hast, war es ein spaßiges, pfiffiges, nettes Zeitreiseabenteuer und wo es voll nett war Jennifer Garner und Mark Ruffalo wieder zusammenzusehen, die ja in "30 über Nacht" ebenfalls zusammen in einer Art Zeitreisefilm dabei waren.
Oh, der Film war mir völlig entfallen, aber du hast natürlich recht. [yeshappy]
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