2016 // The Outbreak

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Sponskonaut
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2016 // The Outbreak

Beitrag von Sponskonaut »

Habe mir heute spontan auf Amazon Prime mal einen Horrorfilm angeschaut, was ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. [zwinker] Es handelt sich um "The Outbreak", der im englischsprachigen Original "Here Alone" heißt.


  Handlung
Ein Virus, das sich über die Luft überträgt, löscht den Großteil der Menschheit aus, einige mutieren aber auch zu einer Art Zombies. In einem Wald hat sich die junge Frau Ann (Lucy Walters) ein sicheres Versteck vor den Infizierten eingerichtet und kämpft dort ums Überleben. Eines Tages trifft sie auf Chris (Adam David Thompson) und dessen Stieftochter Olivia (Gina Piersanti) – die dann doch länger bleiben als geplant.

Wie ich es mir zu Beginn des Films schon denken konnte, handelt es sich bei "The Outbreak" um einen Survival-Horrorfilm, der augenscheinlich mit einem begrenzten Budget auskommen musste – was auch direkt mein erster Kritikpunkt ist. Irgendwie wollte bei mir nicht so wirklich Endzeit-Stimmung aufkommen. Beeindruckende Bilder wie menschenleere Straßen, leergefegte Großstädte oder Infizierte im ekelerregenden Zombie-Look sucht man hier vergebens. Von der Kulisse bis hin zur Maske musste anscheinend gespart werden. Stattdessen sieht man meist den Wald, ab und zu eine leere Landstraße oder auch mal ein verlassenes Haus. Für mich gefühlt zu wenig, um ordentlich eine adäquate Apokalypsen-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Was im Grunde nicht mal schlimm wäre, wenn der Film erzählerisch mehr zu bieten hätte.

Tatsächlich versucht der Streifen, der offensichtlich irgendwo zwischen Survival-Horror, Zombie-Film und Drama eingeordnet werden möchte, aus seinen Möglichkeiten das Beste zu machen. Und in seinen stärksten Momenten erinnert "The Outbreak" sogar ein bisschen an "The Walking Dead": In Flashbacks wird die Vergangenheit der Hauptfigur beleuchtet und wie es dazu kam, dass sie von ihrer Familie getrennt wurde. Auch als Ann später auf die anderen beiden trifft, hat das was von der beliebten Zombie-Serie. Man könnte fast schon sagen, dass der Film eine lange TWD-Episode sein könnte. Das heißt, es geht hier in erster Linie um die Figuren, wie sie mit ihren Schicksalsschlägen umgehen, unterschiedliche Sichtweisen auf den Tod, das Loslassen und das Weitergehen. Aber gefühlt macht mir der Film aus diesem offensichtlichen Anspruch schlicht zu wenig. Das wirkt zwar alles gut gemeint, aber insgesamt nicht tiefgründig genug herausgearbeitet. Liegt vielleicht daran, dass sich TWD als Serienformat wesentlich mehr Zeit für seine Protagonisten nehmen kann.

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Alles in allem hatte ich bei "The Outbreak" zum einen fast durchgängig das Gefühl, das alles schon mal gekonnter inszeniert gesehen zu haben, und zum anderen die insgeheime Erwartung, dass der Film doch noch mit einem interessanten Twist um die Ecke kommt – was aber leider nicht der Fall war. Den Darstellern ist da beileibe kein Vorwurf zu machen, denn die agieren schon überzeugend. Für mich kam da bestenfalls so ein Fantasy-Filmfest-Flair auf, denn im Zuge meiner Filmkritikerzeit habe ich auf dem Festival schon so einige durchwachsene Horrorfilme gesehen, die genau in diese Kerbe schlagen – und wie ich gerade recherchiert habe, lief der Streifen auch damals auf dem FFF. [lachen1] Nun ja, man kann ihn sich durchaus mal anschauen, aber große Sprünge sollte man tatsächlich nicht erwarten.

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- Henry David Thoreau
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